*21.09.2003 †24.05.2012
Bubchen, Prinz Polter, Poldi, Akinchen, Bubi, Kleiner, Held, Prinzchen, Bubele
5 minus 4
Mein so sehr geliebtes Bubele....
mit euch geht eine Ära zu Ende.
Plötzlich bist Du gegangen so wie Du auch plötzlich in unser Leben getreten bist.
Beide Male völlig unvorbereitet. Beim "ankommen" wenige Stunden.. beim "wechseln des Weges" noch viel weniger. Knappe lächerliche 10 Minuten...
Frisches Blut in deinem Bauch und so ein doofer Tumor, der nichts Besseres zu tun hatte als in Dir zu wachsen und dann unsere "Live" Zeit hier zu beenden.
Akinchen, Du hattest einen wirklich schwierigen Start ins Leben...
Was hat man Dir alles zugemutet...wäret Ihr Tiere nicht so geduldig mit der Spezies "Mensch"...
Nein, dafür haben wir Menschen wirklich keinen "Orden", kein Schulterklopfen verdient, nein, wirklich nicht!
Bubele, Du bist bei uns in einer Nacht und Nebelaktion im November 2004 mit 15 Lebensmonaten als Pflegehund eingezogen und ja, ich bin ehrlich: Ich hatte (nur) am 2ten Tag das Gefühl, dass Du nicht eine Minute länger bei uns bleiben kannst.
Das war allerdings das einzige Mal... Du warst das einzige Familienmitglied bei dem ich - aus Sorge um die Mädels - einen kurzen Moment so empfunden hatte.
Dünn, spindeldürr warst Du... aufgeregt ist gänzlich untertrieben und ich dachte, Du würdest an einem Herzschlag sterben... so aufgeregt und so ganz ohne Ruhe warst Du. Tagelang. Wir waren so traurig darüber. Was magst Du alles erlebt haben und was ging wohl in Deinem Köpfchen vor....
Und da waren wieder die wunderbaren Mächte, die uns allen geholfen haben.
Eine dieser Mächte, die so etwas möglich macht, nennt man wohl Liebe. Du bist bei uns geblieben.
Mein Kleiner, gerade jetzt wo Kisha unser Leben bereichert, ist mir so bewusst geworden, was Du alles, alles gelernt hast... und das wenige, was einfach nicht für Dein Köpfchen zu verstehen war... was solls... ich hätte mir unendlich gewünscht, dass Deine Trennungsangst weniger bis gar nicht präsent gewesen wäre... nicht für mich Bubele... für Dich.
Mit allem konnte ich umgehen, dass Du andere Hund nicht so mochtest, Du gerne lieber ein bisserl mehr durch die Wälder und Wiesen gestreift wärst als wir es zulassen konnten....
die Angst alleine zu sein.. ich hätte sie Dir so gerne gänzlich genommen.
Immer, immer habe ich mit Dir gesprochen wenn ich nicht in Deiner unmittelbaren Nähe sein konnte und Du die wenige Zeit "alleine" zu Hause verbracht hast.
8 Jahre, 8 Monate und 3 Tage haben wir uns auf Dich eingerichtet.... selbstverständlich. Das ging nur durch Norberts Großzügigkeit. Danke Nobbi!
Wie sollen wir denn jetzt mit dem neuen Alltag, der so gar nicht mehr "Alltag" ist umgehen, Bubele....?
Es zerreißt mein Inneres heim zu kommen, ohne dass Du fröhlich und erlöst mir entgegenkommst.......mein Herz zerspringt schier vor Traurigkeit und Schmerz.
Nun seid Ihr 3 "Braunen" alle! innerhalb eines Jahres, eines Monats und 20 Tagen weitergezogen...ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass Ihr dort im Licht all Eure Träume leben und genießen könnt.
Die Mädels, Bubchen, sie haben sich sicher für einen kurzen Moment gewundert, dass Du schon zu ihnen kommst.
Du bist und bleibst mein Kleiner, mein Bubele, mein Schatz! Und mein Held.
Auch Du hast es uns einfach gemacht. Wenn es eine, die Gerechtigkeit gibt, dann ist sie uns widerfahren:
Du und Deine Angst vor allem was mit tierärztlicher Versorgung zu tun hat..:
24.Mai 2012
Ich weiß morgens schon früh, dass Dir nicht wohl ist... ich weiß es und überlege kurz. Magenverstimmung, denke ich.. aber dann nimmst Du Dein Frühstück gerne. Essen, Akin, Essen ist immer so wichtig für Dich :o). Du gibst mir dein Ok zum Training zu fahren, und Kisha mitzunehmen. Du kluger Hund!
Eineinhalb Stunden später sind wir wieder bei Dir.
Alles ist anders..ALLES!
Sofort weiß ich, dass ich Dich heute nicht mehr verlasse, noch nie erreiche ich so schnell Menschen, die ich erreichen muss... es bleibt keine Zeit für anderes.
Während ich wenige Minuten auf den Rückruf von Antje warte, packe ich das Auto für die Fahrt zu ihr. Ich weiß, wir fahren jetzt gleich. Viel später erfahre ich, dass sie eigentlich schon Feierabend hatte.
Während der Fahrt spreche ich mit Dir und mit dem treuen Kishamädel. Ich sage, dass wir gleich alle geholfen bekommen. Ich weiß sie sind dort lieb und verständnisvoll zu Dir, Bub.
Das starke innere Band hat uns nicht nur die Fahrt erleichtert. Es hat nicht ein einziges Mal geflattert - es war fest und sehr stark....!
Der Empfang ist lieb und nett draußen an der Treppe und Du kämpfst jetzt aber schon mit Schmerzen. Auf dem Weg zum Röntgen auf die Waage... 40,5 Kilo... Du hast eine tolle Figur, mein Junge... die Beste von uns allen und Du bist so schön...in allem...i m Aussehen und im Wesen.. DU Schöner♥
Ich bin außer mir, weil ich weiß, dass Du Schmerzen hast.. alle sind um uns... hilfsbereit, lieb, nett und kompetent. Mit Herzen und wachem Verstand bei uns, Bub... das sind sie... Danke dafür!
Du machst es wunderbar, Bubele... noch nie hast Du so lange tapfer durchgehalten, ich küsse Dich während du da liegst und ein erster Verdacht ist da... Magendrehung... ich glaube einzig nicht daran... es ist klar, dass Du jetzt gleich einschlafen darfst, keine Schmerzen mehr haben wirst, das Atmen Dir leichter fällt und genau geschaut wird, was Dich belastet, welch übler Geselle Dir so heftige Probleme macht.
Du bist so kooperativ, geduldig und tapfer während die Kanüle deine Haut durchsticht und du gehst so ruhig und gelassen in deinen Narkoseschlaf, danke mein Kleiner, danke!
Wir legen Dich auf den Wagen um Dich in den OP zu fahren. Bestimmt schickt mich Antje jetzt weg... ich fahre mit Kisha 2 Kilometer mit dem Auto .. in den Schatten; an die Bäume wo wir sonst oft vor oder nach unseren Besuchen bei Antje immer ein Erholungs- und Pinkelpäuschen machen.
Ich erzähle mit Dir und mit Kisha, versuche naiv ihr zu erklären was gerade passiert..alles während ich Norbert erreiche und ihn bitte, alle guten Gedanken zu Dir zu senden.
Keine 5 Minuten später der Anruf, dass du im Bauchraum blutest, aber sie wissen noch nicht wo... wieder rufe ich den Nobbi kurz an.
Dann meldet sich Antje selbst. Ich höre und weiß es schon: "Esther, es sieht nicht gut aus, wo bist du?"
"Ich komme, ich bin in wenigen Minuten bei euch"... "was sollen wir machen?" fragt Antje und ich bitte sie - bitte ich sie wirklich?- ich sage: "warten, ich bin gleich da."
Nobbi geh ans Telefon, Nobbi bitte.... und im Nachhinein weiß ich, dass er mit seinem Kollegen telefoniert hat um 14 Tage Urlaub zu bekommen, damit er Dich nach der Op versorgen und pflegen kann...
Vor der Praxis erreiche ich endlich Norbert und muss ihm sagen, dass wir Dich jetzt verabschieden müssen...ein Schock auch "es" auszusprechen.
Ich frage mich jetzt: Wer sind wir schon, dass wir Euch bitten zu bleiben, wo Ihr doch just eingeladen seid, ins schönste und allergrößte Licht dieser Welt zu gehen...
Ich habe jetzt große Sehnsucht nach Dir vor der Praxistür und werde nett und liebevoll darauf vorbereitet, dass Du ja noch "praktisch" in der Op bist und dein Bäuchlein noch geöffnet ist... ja, ich kann in den Op-Raum, ich kenne solche Bilder und möchte zu Dir... Deine kleine wunderbare Schwester Kisha ist mit dabei.
Akinchen, Kisha war eine gute Wahl für Dich, nicht wahr? Nach dem Tod der Mädels hat sie Dir so viel Spaß bereitet, ja? Du hattest das erste Mal einen Partner zum spielen - spielen lernen. Sie hat Dich betüttelt und Dich verführt als die Hormonchen eine "Sexy-Hexi" aus ihr modellierten. Du hast dies alles erleben dürfen und warst sicher erstaunt, was noch so alles in und mit Dir passieren kann. Es gab dann 2 unschöne Zwischenfälle, als Kisha echt äußerst ungehalten Dir gegenüber war, Du erinnerst Dich? Na klar... da gibt es nichts zu vergessen. Poldi, ich war bei Dir und ich habe Dich beschützt.
Ich bin wie eine Löwin wenn es um meine "Kinder" geht. Du weißt es. Das ist Gesetz bei uns in der Familie.
Akin - es war die richtige Entscheidung, dass uns das Mädel "geschenkt" wurde, gell?
Ich danke Dir mein Großer, dass Du Kisha aufgenommen hast und Dich mit ihr so toll arrangiert hast. Es war ein großes Vergnügen, Euch unbelastet miteinander agieren und leben zu sehen. Danke.
Du liegst auf dem Rücken und alle technischen Maßnahmen Dein Leben zu erhalten sind präsent... ich bin jetzt auch körperlich bei Dir. Du hast es gespürt, ja? Ich hoffe so sehr! Ich habe meine Hand und mein Gesicht nahe bei dem Deinen gehabt. Meine Hand hat nicht mehr Dein Gesicht verlassen......
Wir stellen fest, dass viele andere Diagnosen uns lieber gewesen wären und ja wir hätten die Reha mit Dir gut geschafft.... aber es sollte anders sein und das muss wohl seinen Sinn haben. Anders kann ich mir nicht erklären, dass Du schon jetzt gehen musst oder möchtest... ja, das schöne helle Licht....ich möchte ganz fest daran glauben.
Du bekommst das Mittel, dass Dich in die andere Welt gleiten lässt.....auf die andere Seite des Weges. Das Fenster steht schräg, damit deine wunderbare Seele ihren Weg findet...
Ich flüstere Dir noch zu: "Grüß mir die Mädels und feiert ein schönes immer währendes Fest......" Ich küsse Dich.
Dein Bäuchlein wird liebevoll zugenäht, so als ob wir die nächsten Tage mit einer Wunde umgehen müssen, die wieder heilt. Sie ist geschmückt mit Silberspray, damit der Bauch nicht so schlimm aussieht. Du wirst gewaschen und ich möge ein Telefonat führen... um noch deine heutige Kremierung zu organisieren. Ja, Bub, es ist heiß und schwül... es gab keine Zeit zu verlieren... die Zeit schien nun ja in anderer Form verloren. Ich kann so schlecht von Dir, Deinem Körper weg......Dich los lassen.
Komm Bubchen, wir fahren jetzt......wir fahren jetzt heim. Die Mädels haben dich ans Auto getragen und wir fahren..........heim!
Die ersten Telefonate mit unseren Nächsten via Freisprechanlage... alle sind geschockt.
Helga hilft mir Dich reinzutragen. Danke!... mein Held... mein großer starker Held!
Norbert kommt 2 Stunden später heim und wir müssen Dich erneut ins Auto tragen.
Spät kommen wir zurück mit Deiner warmen Asche. Kishalein tapfer bei uns... in der Wartezeit wieder ein einsamer Spaziergang zu dritt. Das kennen wir ja schon. Nur warst Du das letzte Mal derjenige, der an unserer Seite mitlief...... jetzt war es das kleine Krötchen.
Der Tod und seine Überschreitung.
Bruder Tod, Du warst gnädig. Zu uns und zu unserem Hundebuben. Danke!
Akin(d)chen,
ein Wiedersehen mit Dir, mit Euch ist sicher nicht ausgeschlossen. Wenn es sein soll, dann wird es so sein... bis dahin:
Genieße Dein neues Leben. Lebe deine Träume!
Du und Die Mädels, Ihr seid jederzeit bei uns herzlich Willkommen.
Ich befinde mich in einem Status des besonderen Daseins:
Ein Stück Lebenszeit ist scheinbar mit Eurem Gehen mir entgleist... es hat seinen Sinn und ich werde lernen, damit umzugehen. Ich werde mich ganz sicher erholen von der Trauer und dem Schmerz. Aber bitte gebt mir die Zeit. Ihr habt es verdient, losgelassen zu werden und nichts soll Euch aufhalten.
Es kann nur so arg sein, weil ich Euch so genossen und geliebt habe und das macht einfach alles wett.
Es mag vermessen klingen, aber ich bin sicher, dass Du es besonders gut bei uns getroffen hast. Und wenn Du magst, erzähle davon aber belaste Dich nicht mit uns und Deinem Leben hier...
Du warst, Du bist ein Geschenk für uns, ein großes, ein schönes.
Und nun: von Dunkelgrau/Schwarz ins Himmelsblau
Wir lieben Dich für immer.
Du bist in uns ganz fest verankert.
Nun lauf mein großer Schatz, lauf und
lebe wohl
